Katia Anastassiou, die zweite Tochter, nach Teri, von Tassos und Anni, Griechen aus Ägypten, mit Wurzeln seit vier Generationen aus der Insel Leros, wurde 1963 in Athen geboren. Seit 30 Jahren lebt sie und arbeitet in Italien. Seit ihrer Kindheit liebt sie die Malerei und lernte sie in verschiedenen privaten Schulen. 1995 hat sie ihren ersten Kontakt mit der Bildhauerei, für die sie eine echte Leidenschaft entwickelt. Malerei und Bildhauerei, die rechte und linke Hand im eigenen Handwerk, führen sie zum direktesten Ausdruck, spontan und natürlich als Spiegelung ihre seelischen Befindens. Jedes Werk, ändert sich und entwickelt sich bei seinem Schöpfung. Es behält die Balance zwischen
Ästhetik und Emotion und mit besonderer Fokussierung an die überwältigende Kraft, die ein wortkarges Werk vermittelt, schreitet voran bis zu seiner kompletten Befreiung. Es spricht ein bestimmtes Publikum an, welches in der Lage ist, es zu verstehen und gegenüber Gedanken und Erzählungen, die die Werke von sich aus selbst initiieren, offen ist. Farbe! Vor allem Farbe! Das Schaffen geht immer durch den Weg des Seh- und des Tastsinns Ton! Vor allem Ton! Du knetest ihn, du gibst ihm Form und Gesicht, du stellst ihn in den Raum. Sie werden geknetet, werden wieder verarbeitet, transformieren sich und zeigen sich vom Neuen, emotionale Zustände, starke Empfindungen, Freude, Traurigkeit, Erinnerungen aus dem eigenen Leben. Jedes Mal ein wenig, jedes Mal eine Apokalypse. Ton, eine uralte Substanz, die in den Raum eindringt, vermischt sich mit Einbuchtungen und Ecken, mit Licht und Schatten, damit sie Skulpturen schafft, eine Projektion in eine unsichere Zukunft. Wenig Worte, Zeichen mit Sicherheit und Genauigkeit, damit sie Ideen und Emotionen erzählen können. Abdrücke im zwei- oder dreidimensionalem Raum für die Wiedergabe einer neuen Interpretation einer einfachen Geschichte mit Hoffnungen und Ängsten.
Eine Erzählung die im Jahr 2005 anfängt, aus reinem Instinkt. Mit Intuition spiegeln sich die “Erinnerungen aus Griechenland“. Kleines Licht in den Irrwegen des Gedächtnisses, in den Mäandern der Seele. Der Mäander wird zum Archetyp, die bewegende Kraft in jeder Erzählung. Mäander, die „zerbrochen“ sind, unvollendet, so wie die Erinnerungen, niemals komplett und vollkommen. Plötzlich, aus irgendeinem Anlaß, kommt die Erinnerung – gewöhnlich von links unten – bleibt für einen Moment stehen und dann löst sich in Luft auf, wie der Balkon, der sich von der Hand des Kindes löst. Sie geht weg, fast immer nach oben rechts.
Immer fehlt etwas, es entrinnt und verschwindet für immer. Mäander als Relief drängen in den Raum, in das Leben. Erinnerungen, die erzählt werden mit Farben und Ton mit einer ganz eigener persönlicher Art zu erzählen. Mäander mit verschiedenen Farben, Dimensionen, Richtungen. Teile von Erinnerungen. Erzählungen mit Vorwort, Hauptthema und Nachwort (Tripticha). Persönliche Interpretation von vielleicht gemeinsamen Erlebnissen in einem neuen Licht. Der Mäander ist das ausgesprochene griechische Symbol. Wenn man einen Mäander betrachtet, denkt man sofort an die Farben Griechenlands, an ihren Himmel und an ihren Meer. Jeder, unabhängig von wo man lebt, unabhängig von Kultur und Nationalität ist mit dem griechischem Element in Berührung gekommen. Als persönlicher Kontakt ist gemeint daß man z.B. als Tourist nach Griechenland kam, daß man einen Griechen als Freund oder als Nachbar hat, die griechische Küche, die Mythologie, die antike Philosophie, die Sonne und das Meer, die archäologischen Funde, die Musik und der Sorbas. Man hat altgriechisch in der
Schule gelernt oder zumindest die griechischen Buchstaben in der Mathematik verwendet, ganz sicher in der eigenen Muttersprache griechische Wörter gebraucht (die Terminologie in der Philosophie, in der Psychologie, in der Astronomie, im Jus, in der Medizin und auch im alltäglichen Leben). All das - und nicht nur das – bilden einen NEUEN MÄANDER weltweit, der Menschen verbindet auch wenn sie nicht direkt miteinander zu tun haben. Der Mäander und das Griechentum ist eine unmaterielle Kette mit tiefen Wurzeln. Er ist eine riesiges „olympisches“ Brandfeuer von Zivilisation, welches seit Jahrhunderten brennt. Der Mäander ist Griechentum auf der ganzen Welt, in den Worten, in den Definitionen, in den Studien, im Geist. Er ist auch Griechentum durch die Zeit, von der Antike bis heute und ohne Zweifel auch in der Zukunft.